Willkommen auf wildbienen.at

Auf dieser Seite findest Du Informationen zu Wildbienen und ihren naturnahen Lebensräumen.

Falls du eine Nisthilfe bauen möchtest und auf der Suche nach Tipps dazu bist, bist du hier auch richtig. Wir freuen uns wenn du die Nisthilfe auf unserer Karte einträgst!

Wildbienen – Unterricht kannst du unter „Erlebnisunterricht“ buchen.

Solltest du noch weitere Fragen haben, wende dich gerne an uns.

Wer sind die Wildbienen?

  • wir sind 3 mm – 3 cm groß
  • von uns gibt es 400 Arten in Tirol, 700 in Österreich, weltweit 20.000
  • wir sind wichtige Bestäuberinnen für Wild- und Nutzpflanzen
  • außerdem ein Indikator für intakte Ökosysteme
  • wir fliegen maximal 300 Meter um Nahrung und Baumaterial zu besorgen, deshalb brauchen wir kleinstrukturierte naturnahe Lebensräume
  • wir sind harmlos, friedlich und steche nicht
  • wir sind keine Honigbienen
  • wir sind massiv gefährdet und brauchen menschliche Hilfe

Welche Wildbienen – Arten gibt es bei uns?

Blattschneiderbienen
– 23 –

Langhornbienen
– 31 –

Maskenbienen
– 45 –

Mauerbienen
– 55 –

Sandbienen
– 176 –

Wespenbienen
– 64 –

Furchenbienen
– 87 –

Hummeln, die pelzigen Plüsch-Brummer

Auch Hummeln sind Wildbienen!

Sie bilden Staaten, die mit 30 bis 600 Individuen relativ klein sind. Nur die befruchteten JungkönigInnen überwintern. Sie gründen im Frühling die neuen Staaten. Hummeln sind wichtige Bestäuber, sie fliegen bereits bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Es gibt 46 Hummel-Arten in Österreich, weltweit sind es bescheidene 250 Arten.

Um Hummeln in den eigenen Garten zu locken genügt es, ausreichend gute und vielfältige Strukturen anzubieten: heimische Blütenvielfalt über die gesamte Saison, Gehölze und Wiesen, Totholz- und Laubhaufen, Steinmauern und verwilderte Bereiche, und natürlich der Verzicht von Pestiziden. Über diese Maßnahmen freuen sich viele weitere Wildbienen und andere Insekten sowie Kleinsäuger, Reptilien und Vögel.

Häufige Hummel-Arten in Naturgärten:

Ackerhummel (Bombus pascuorum):

  • Färbung sehr variabel, Brustoberseite rotbraun
  • nistet in Mäusegängen
  • flexibler Kulturfolger

Baumhummel (Bombus hypnorum):

  • Brustoberseite rotbraun, Hinterleib weiß -> leicht zu erkennen
  • nistet in Baumhöhlen oder Vogelnestern
  • leicht reizbar

Erdhummel (Bombus terrestris):

  • zwei gelbe Querbinden, weiße Hinterleibsspitze, groß, kurzer Rüssel
  • erscheint bereits Anfang März
  • Erdnester
  • mehrere ähnlich gefärbte Arten

Gartenhummel (Bombus hortorum):

  • Brust orange-schwarz-orange, Hinterleib orange-schwarz-weiß, groß
  • Kopf und Rüssel sind lang -> Lippen- und Schmetterlingsblütler

Steinhummel (Bombus lapidarius):

  • schwarz mit rotem Hinterleib
  • nistet in Mauslöchern ebenso wie in Vogelnistkästen
  • bis 2.400m Höhe
  • mehrere ähnlich gefärbte Arten

Wiesenhummel (Bombus pratorum):

  • Brust vorne gelb, Hinterleibsende orange, klein
  • nistet oberirdisch in Grasbüscheln oder Moospolstern

Wildbienen Lebensräume

  • Waldränder
  • Magerwiesen
  • Sand-, Kies- und Lehmgruben
  • Feldraine, Straßenböschungen
  • Hochstauden an Graben- und Gewässerrändern
  • Steinbrüche, Trockenmauern
  • Pionier- und Schuttvegetation
  • Steilwände aus Sand, Lehm oder Löss
  • Naturgärten
  • auch Nisthilfen am städtischen Balkon

Wo nisten Wildbienen?

50% im Erdboden

19% nutzen bestehende Hohlräume

25% in fremden Nestern (Kuckucksbiene)

3% nagen Gänge selbst

Beliebte Nistplätze sind Tot- oder Morschholz, hohle Pflanzenstängel, leere Schneckenhäuser oder Fraßgänge von Käfern, Holzwespen oder Schmetterlingen.

Wie baue ich eine gute Nisthilfe?

Material

  • gut abgelagertes Hartholz: Buche, Esche, Ahorn, Eiche, Apfel, … keine Nadelhölzer
  • Löcher quer zu den Fasern bohren
  • Strauchschnitt: fingerdicke Zweige aufbohren und bündeln
  • Bambus- oder Schilf: Rückseite geschlossen, saubere Ränder ohne Risse
  • Lochdurchmesser: 2 – 9 mm, hochwertige Holzbohrer mit Zentrierspitze verwenden
  • Lochtiefe: „Bohrerlänge“ – sauber bohren, keine vorstehende Fasern

Standort

  • sonnig und warm
  • vor Regen und Wind geschützt
  • stabil befestigt 

Umgebung

  • heimische Blüten mit Nektar und Pollen
  • blühende Säume, Blumenwiesen, Hecken
  • viele unterschiedliche Kräuter die von Frühjahr bis Herbst blühen
  • Nistmöglichkeiten & Baumaterial
  • Erd -, Sand – Schotterflächen, Totholz, heimische Baumgruppen
  • strukturreiche, naturbelassene, vielfältige Landschaften
  • Artenreichtum und Blütenreichtum
  • Verzicht auf Pestizide!

Bausünden

  • unsaubere Bohrungen verletzen Flügel
  • Nadelholz fasert aus und verharzt, verklebt oder verletzt Flügel
  • bei angebohrtem Stirnholz fasert Holz aus und bildet Risse, Feuchtigkeit dringt ein, Brut verpilzt
  • gequetschte und gesplitterte Halmkanten
  • Löcher über 10 mm sind zu groß
  • markhaltige Zweige waagrecht angeordnet

  • Schmetterlings -Überwinterungsquartier sind sinnlos, geeignete Raupenhabitate sind Mangelware
  • Kiefernzapfen, Borkenstücke, Stroh oder Heu ebenfalls sinnlos
  • Lochziegel > Löcher sind viel zu groß
  • Ytong Porenbetonsteine ziehen Feuchtigkeit an, Brut verpilzt
  • Durchsichtige Plexiglasröhrchen oder Strohhalme > kein Luftaustausch, Sauerstoffmangel und Hitzestau, Brut verpilzt
  • Lehmflechtwände viel zu hart

Nisthilfen für bodennistende Wildbienen

  • Sandbeete anlegen: 40-50 cm tiefe Bereiche mit ungewaschenem Sand aufgeschüttet – regengeschützt, z.B. unter Dachvorsprüngen
  • magere Bereiche schaffen: Humus stellenweise abtragen und mit Sand vermengen. Auch viele Wildblumen bevorzugen mageren, trockenen Untergrund.
  • breite, sandige Fugen zwischen Pflastersteinen zulassen
  • unbefestigte Wege
  • Trockenmauern mit lehmigen und sandigen Zwischenräumen

Wichtig: Der Sand muss ungewaschen sein, sonst können die Bienen keine Gänge graben!


Wildbienen lieben es sonnig und trocken. Bereiche für Bodennister sollen daher nur spärliche Vegetation aufweisen.